Etappe Göttweig – Melk oder von beschilderten Pfaden
Nach einer kleinen Erholungspause in Herzogenburg geht es weiter Richtung Norden. Vorbei am eindrucksvollen Schloss Walpersdorf wandere ich zielgerichtet Stift Göttweig an und hole mir den ersten Pilgerstempel eines Stifts (Diese sind meist eindrucksvoller als die kleinen Stempel am Wegesrand). Angekommen in Krems treffe ich mich mit meiner Couchsurfing-Freundin Sarah die mir für diese Nacht ihre Couch zur verfügung stellt.

Durch den Dunkelsteinerwald
Nachdem die erste Etappe Purkersdorf – Göttweig abgeschlossen ist, starte ich am Morgen den nächsten Abschnitt Göttweig – Melk. Ich lasse das Tullner Becken hinter mir und begebe mich in den Dunkelsteiner Wald. Abwechselnd schaue ich auf die Wegweiser am Pfad und auf meine Karte… und verlaufe mich. Klar! Der Umweg kostet mich drei Stunden mehr und mit müden Beinen komme ich in Nesselstauden an. Eigentliches Ziel sollte Maria Langegg sein, doch nach einigen anrufen in Herbergen erfahre ich, dass es in dieser Gegend weder eine Unterkunft noch einen Bus in die nächsten Ortschaften gibt. Geschafft und ein wenig hoffnungslos sitze ich auf einer Bushaltestelle als mich eine ältere Frau fragt, was ich denn hier mache. Ich erkläre ihr die Situation und, vermutlich auch aus ein wenig Mitleid, ladet sie mich zu einer Suppe und Schnitzel zu sich ein. Die Beiden erzählen mir stolz, dass sie schon einigen Pilgern geholfen haben die nicht mehr weiter wussten. Was für eine Geste und nicht nur das – ihr Mann Anton war so nett mich danach mit dem Auto nach Aggsbach (besser für mich als Maria Langegg) zu bringen. Die Nacht verbrachte ich bei Freunden von Anton und Anna. Vielen Dank euch beiden!!
Melk
Nach einer Besichtigung des Kartäuserklosters und Schön Bühel komme ich am späten Nachmittag in Melk an. Als ich am Hauptplatz der Altstadt eintreffe bekomme ich einen eindrucksvollen Blick auf das Stift der Ortschaft. In weiß-gelb gehaltenen Farbtönen und mit Gold verziert thront das barocke Kunstwerk am höchsten Punkt von Melk. Zudem fängt gleichzeitig zu diesem grandiosen Anblick eine Parade am Hauptplatz an. Feuer sprüht, laute Musik spielt und Leute springen in den Gassen umher. Kurzzeitig kommt mir das Spektakel so vor als wäre dies alles für mich arrangiert. – Der Jakobswanderer zieht in Melk ein – frohlocket! Doch dann sehe ich aufs Datum und bemerke, dass Faschingsdienstag ist. Nun, ja. Hätte ja sein können. Die Haare voll mit Girlanden ziehe ich in meine neue Unterkunft für diesen Tag – oberhalb einer Pizzeria. Am Abend träume ich von Königen…